rauchen ist ja wie leben oder atmen, glaubt man zumindest.
aber es geht auch ohne.
andere, nichtrauchende, sind ja ganz erstaunt: natürlich kann man ohne zu rauchen leben, sagen sie und machen runde augen.
gut, haben sie irgendeine ahnung: nein.
aber wir wollen nicht streng sein.
tatsächlich kann man wohl wirklich ohne zu rauchen überleben. aber: ist es dann auch mehr als nackte existenz?
worin besteht der verlust, der verlust der gewohnheit des rauchens?
es ist... so viel. spezielle formen des genusses und der stressbewältigung- distanzverschaffung.
wie mangelt mir. wie elend ist mir ohne zigaretten zumute.
hier soll nichts beschönigt werden.
gute nacht und danke schön.
blondcobra - 22. Apr, 23:17
sartre stellte bei seinen rauchentzugsversuchen fest,
daß ihm weniger der Geschmack des Tabaks als die Handlung des Rauchens abging. Sie hatte nahezu all seine Aktivitäten begleitet, jede neue Erfahrung umhüllt, so daß er sich sorgte, sein Leben werde verarmen, wenn er der Welt nicht mehr rauchend begegnen könnte. Er mußte eine „Entkristallisation” vornehmen, den Tabak darauf reduzieren, „nur noch er selbst zu sein”.
Sartre: „Ich zerschnitt seine symbolischen Bindungen zur Welt.”
(Quelle:
faz.net)
blondcobra - 21. Apr, 11:12
nach dreieinhalb stunden schlaf aufwachen; es dämmert noch nicht.
noch 4 stunden zeit bis zum aufstehen.
die augen schmerzen, aber die gedankentätigkeit macht klar: das war's für heute nacht mit schlafen.
jetzt eine zigarette anzünden, die glut im dunkeln vor sich sehen, die spiegelung der rauchspiralen im fenster.
jetzt rauchen, wider die dumpfheit des schlafmangelgebeutelten körpers, wider die scharfen kanten der unruhigen gedanken im kopf.
stattdessen entsagung, stattdessen mittellos.
nur brennende augen in der dunkelheit.
blondcobra - 20. Apr, 05:50
ich weiß es auch nicht. interessiert uns das (nikotinikerInnen und exnikotinikerInnen) - die gesundheitsgefährdung?
eigentlich schiebt man/frau es weg.
lässt es nicht näher an sich heran kommen.
je drastischer die drohbotschaften aus der umwelt auf uns einprasseln, desto undurchdringlicher gestaltet sich das abwehrschild.
aber schmerzen sind nicht gut.
und der körper, wenn er einmal deutlich leidet, wischt alles andere mit einer einzigen qualvollen botschaft ans nervensystem weg: all die ästhetik, den glamour, die projizierte prächtige psychische wirkung.
blondcobra - 18. Apr, 21:38
rauchen ist besser/schlechter als alles und/oder möglicherweise als nichts.
kann man eigentlich etwas darüber sagen? neinja.
wer raucht, schweigt; zumindest erfordert es artistik, mit der zigarette im mund zu sprechen.
aber manche konnte es.
humphrey bogart zum beispiel. und auch lucky luke.
blondcobra - 17. Apr, 19:54